Saturday, January 16, 2016

Archetype Transcript

SPRECHERIN:
Mit Autos für Bücher werben ist eher ungewöhnlich. Martina Bollinger nutzt den Kleinwagen als Büchertisch. Vier Wochen kostenlos fahren kann man gewinnen.

MARTINA BOLLINGER (Buchhändlerin):
So hoffen wir, dass wir viele Bücher verkaufen. Und wenn sich der eine oder andere für ’nen Miniinteressiert, kann er zu dem Händler hingehen, so dass es ’ne Win-Win-Situation ist.
…Vielen Dank!

SPRECHERIN:
In ihrem Buchladen legt sie großen Wert auf Beratung. Viele, die vorbeikommen, sind Stammkunden. Sie hat ihre Kinderbuchabteilung gerade vergrößert, beschäftigt sieben Mitarbeiter. Doch ohne Online-Shop geht auch bei ihr nichts mehr. Kunden können Bücher über ihre Homepage bestellen und kostenlos liefern lassen. Sie muss das machen, um mit dem Online-Handel mithalten zu können.

MARTINA BOLLINGER:
Wenn ich das nicht mache, macht’s jemand anders, und den Umsatz, den brauche ich einfach noch, um bestehen zu können. Das ist ganz ehrlich gesagt (also ich) … mir behagt das nicht so sehr, weil ich natürlich lieber die Kunden im Laden habe, weil ich es liebe, die Kunden im Laden zu haben, um mitdenen zu kommunizieren. Aber ich komm’ leider nicht dran vorbei.

SPRECHERIN:
Veranstaltungen mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Martina Bollinger muss sich immer wieder was Neues einfallen lassen, deswegen kommen ihre Kunden. Und sie lockt sie auch mit bekannten Schriftstellern, die aus ihren Büchern lesen.

STEFANIE BUSCHHÜTZ (Kundin):
Da unten ist ein Fußballbuch?

KIND (Junge):
Genau.

KUNDIN:
Also, die Ingrid Noll kommt jetzt ja bald. Da überlege ich auch, ob ich da hingehe, und dann kommt noch einer, den Namen kann ich mir nicht merken, Sergio … irgendwie so ein Spanier, das hörte sich auch sehr interessant an.

SPRECHERIN:
Auch in einer kleinen Fachwerkstadt wie Oberursel steigen immer mehr Kunden auf elektronische Bücher um – der Grund für den deutschsprachigen Buchhandel, ein eigenes E-Book-Lesegerätherauszubringen. Die Zahlen zeigen den Erfolg.

Alexander Skipis (Geschäftsführer Börsenverein Deutscher Buchhandel):
Dass der Reader des Buchhandels Tolino in eineinhalb Jahren bereits den Kindle von Amazon überrundet hat: Das heißt, er hat einen Marktanteil zurzeit von 45 Prozent und Kindle hat nur 39 Prozent.

SPRECHERIN:
Das Lesegerät gibt’s auch bei Martina Bollinger im Laden. Kunden können E-Books direkt über ihre Homepage herunterladenGegen die Konkurrenz aus dem Internet fühlt sie sich so gut gewappnet.

KUNDIN:
Ich hab’ noch genug gedruckte Bücher.

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